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Die Macht der Gedanken

Aktualisiert: 30. März 2024

An einem ganz normalen Tag denkst du ca. 60’000 bis 80’000 Gedanken. 24 Prozent davon sind eher negativ, 3 Prozent eher positiv und der Rest ist neutral. Was du denkst, macht dich aus. Es definiert, was du glaubst, tust und fühlst. Will man die Macht der eigenen Gedanken für sich nutzen, so muss man zuerst verstehen, welche starken Kräfte da am Werk sind. Die gute Nachricht ist, wir können unser Denken erneuern.

Wer kennt ihn nicht? Den berühmten Satz des französischen Philosophen René Descartes: Ich denke, also bin ich. Descartes erklärte die Klarheit und Differenziertheit des Denkens zur Maxime. Doch warum denken wir, was wir denken und wie beeinflusst unser Denken unser Handeln oder weiter noch unser Sein? Drehen wir die Worte um, so kommen wir dem Stand der aktuellen Forschung sehr nahe: Ich bin, was ich denke.

Jede Erfahrung in unserem Leben speichern wir ab. Egal, ob wir uns daran erinnern können oder nicht. Irgendwo wird jede Erfahrung als Information gesichert. Unser Gehirn ist von Anbeginn unseres Lebens damit beschäftigt zu klassifizieren. Es lernt, dass ein Hund bellt und eine Katze miaut. Man könnte sagen, unser Gehirn ist ein grosses Sekretariat, welches unentwegt Informationen in Bücher packt und diese in Regalen einordnet. Und dies so logisch wie möglich, damit wir das Wichtigste schnell und wiederholt abrufen können. Doch warum können wir nur einen Teil davon abrufen?


Die meisten Erfahrungen geraten in "Vergessenheit"

Viele kennen das Bild des Eisbergs. Nur ein kleiner Teil ragt aus dem Wasser, der viel grössere Anteil liegt im Verborgenen. So oder ähnlich steht es um unsere Erinnerungen. Nur ein kleiner Teil dessen, was uns im Leben widerfahren ist, können wir per Erinnerung abrufen. Ein grosser Teil ist uns verborgen – unser Unterbewusstsein. Begründer und Entdecker dieser Theorie, ist niemand Geringeres als Sigmund Freud. Mit dieser Erkenntnis hat er den Grundstein für die moderne Psychologie gelegt. Immer mehr wurde und wird in diese Richtung geforscht. Ist es möglich, diesen verborgenen Anteil zu ergründen? Unsere Erfahrungen sowie die Forschungen von Naturwissenschaftlern deuten klar in die Richtung eines Ja. Zumindest ist es möglich, Teile des verborgenen Eises aufzudecken. Aber warum sollte man dies tun?


Auch Vergessenes prägt uns

Prägungen sind stark. Stell dir vor, du schaust eine Dokumentation über eine Woche deines Lebens im Alter von drei Jahren. Es darf eine beliebige Woche sein. Du schläfst, deine Eltern oder Bezugspersonen wecken dich. Vielleicht kannst du schon selber die Zähne putzen. Du spielst. Du isst. Du interagierst. Du lebst das Leben eines dreijährigen Kindes. Nun kann es sein, dass diese Woche wunderschön ist. Du liebevoll behandelt wirst. Du sichere und geborgene Erfahrungen machst und diese in deinem Gehirn abgespeichert werden. Es kann aber auch sein, dass du in dieser Woche kaum Aufmerksamkeit bekommst, Gewalt erlebst oder deine Eltern sich die ganze Zeit streiten. In den meisten Fällen ist es wohl eine Mischung aus positiven und negativen Erlebnissen. Aber sicher ist – du speicherst und klassifiziert unentwegt Erfahrungen. Diese Klassifizierung wird deine zukünftige Wahrnehmung und später auch deine Überzeugungen und Werte beeinflussen. Wenn du von deiner Prägung schädliche Überzeugung mitgenommen hast, werden diese auch zu schädlichen Verhaltensmustern führen. Dennoch wirst du rational wohl kaum verstehen, wieso du immer wieder Dinge tust, die du eigentlich nicht tun willst oder Gefühle fühlst, die du nicht fühlen willst.


Gedanken beeinflussen unser Verhalten

Nehmen wir an, deine Eltern waren sehr leistungsorientierte Menschen. Sie haben dir in deiner gesamten Kindheit immer wieder Sachen vermittelt wie: “Aufgeben ist keine Option!” oder “Man muss halt auf die Zähne beissen!” oder “Sei nicht so faul!”. Dann hat dein Gehirn das Konstrukt Erfolg mit diesen Attributen verknüpft. Die Erfahrungen mit deinen Eltern oder auch mit anderen Bezugspersonen bilden deine inneren Überzeugungen. Abgeleitet von diesen Überzeugungen, welche durch deine Prägungen entstanden sind, triffst du nun sehr viele Entscheidungen im Leben. Du handelst nach dieser Überzeugung und zwar auf kleinster, wie auf grösster Ebene. Im Kleinen kann es sein, dass du dich immer wieder zum Joggen durchringst, damit du nicht faul wirkst. Ob du das intrinsisch oder extrinsisch motiviert machst, hängt mit deinem Gedankenkonstrukt zusammen. Im Grossen kann es sein, dass du im Studium nur dann zufrieden mit dir selbst bist, wenn du zu den Besten gehörst.


Kognitive Verhaltenstherapie

Jetzt denkst du vielleicht: “Na und! Schlechte Noten sind ja auch nicht lobenswert." oder “Eine vier reicht ja vollkommen, warum dieser Stress.” oder “Wer braucht schon ein Studium? Handwerksberufe sind viel nützlicher für die Gesellschaft.” Es kann irgendetwas aufpoppen. Aber sicher ist: Deine Erfahrungen haben zu deinen Überzeugungen geführt, welche dein Handeln bestimmen und durch Impulse im Leben immer wieder die gleichen Gefühle auslösen.


Wer einen Sinn für Logik hat, sagt nun: “Gut. Um anders zu fühlen, muss ich also einfach meine Überzeugungen ändern, damit ich anders handeln kann. Aber meine Überzeugungen sind von meinen Erfahrungen geprägt und ich kann ja nicht einfach meine Erfahrungen ändern?” Das ist korrekt. Und genau das ist die Herausforderung der kognitiven Verhaltenstherapie, welche irgendwann Mitte des letzten Jahrhunderts als Therapiemethode entwickelt wurde. Man hat verstanden, dass das Problem nicht nur “schwierige” Erfahrungen sind, sondern inwiefern Erfahrungen schwierige Überzeugungen schaffen. Und da setzt die kognitive Verhaltenstherapie an: unsere Kognition neu zu prägen, damit sich unser Verhalten positiv verändern kann.


Gedanken praktisch verändern

Gedanken sind organisch gesehen nicht mehr als ein neuronales Netzwerk und zwar eines, das sich ständig neu strukturiert. Neue Informationen werden mit bereits gespeicherten Informationen verbunden und Nervenzellen werden nach Bedarf neu gebildet oder erneuert.

Wir sind nicht unsere Überzeugungen, denn Überzeugungen können wir ändern. Aber wie? Können wir Leitsätze ändern, indem wir uns 100 Mal die neue Überzeugung eintrichtern? Nein, denn so funktioniert unser Gehirn nicht. Wir müssen unsere Denknetzwerke verstehen und unsere Gedanken netzwerkartig verändern und das geht nur, indem wir unsere Gefühle mit einbeziehen, denn sie sind unsere wichtigsten Wegweiser.


Ein praktischer Ansatz, dies zu tun, ist der Ansatz des Gedankentrainings von der südafrikanischen Hirnforscherin Dr. Caroline Leaf. Sie hat diesen Ansatz über drei Jahrzehnte entwickelt und klinisch getestet. Mit dieser Methode kann man eine schwierige Überzeugung im Leben innerhalb von 63 Tagen selbständig verändern und das nicht nur im Kurz-, sondern auch im Langzeitgedächtnis. Wir von Connected haben es uns zum Ziel gemacht, diese Methode in der Beratung und in Seminaren weiterzugeben, weil sie uns in unserem eigenen Leben überzeugt hat. Wenn du interessiert bist, die Methode besser kennenzulernen, freuen wir uns dich in einem Seminar oder einer Beratung besser kennenzulernen, um gemeinsam neue Denkwege zu beschreiten.

 
 
 

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